Geländekartierer bei der Feldarbeit
Luftbild - Auswertung
Luftbilder wurden bis vor wenigen Jahren ausschließlich auf „analoge“
großformatige Schwarzweiß-, Farb- oder Diafilme aufgenommen,
für Vegetationsanwendungen insbesondere als „falschfarbige“ Colorinfrarot
Luftbilder (CIR). Seit kurzem kommen immer mehr digitale Luftbildkameras
zum Einsatz, welche wahlweise RGB (roter, grüner und blauer Spektralbereich)
oder auch das nahe Infrarot (CIR-Modus) digital aufzeichnen.
Eine Luftbildauswertung erfolgt entweder durch Ansprache und Abgrenzung
von Sachverhalten, Geländebedeckungen, Objekten und ihre lagerichtige
Einzeichnung auf Kartengrundlagen (Luftbildkartierung), oder durch visuellen
Vergleich des Reflexionsverhaltens mit bekannten Referenzen, Verknüpfung
des Gesehenen mit nicht direkt wahrnehmbaren Bildinformationen sowie
weitergehenden Schlußfolgerungen auf Basis außerbildlichen Wissens
(Luftbildinterpretation).
Die stereoskopische Betrachtung von (sich überlappenden) Luftbildern mittels
Stereoskopen ermöglicht eine deutlich höhere Informationsausbeute,
wodurch auch kleinste Details der Erdoberfläche erkennbar und bewertbar werden.
Die Luftbildauswertung bietet gegenüber terrestrischen Erfassungsverfahren
etliche Vorteile:
• Großräumiger Stichtagsüberblick (durch schnelle Aufnahme großer Gebiete)
• Objektive bildhafte Bestands- und Zustandsdokumentation
(auch später verifizierbar).
• Zeit- und Kostenvorteil bei Kartierungen / Bewertungen
(durch Minimierung des Geländeaufwandes).
• CIR-Luftbilder: bessere Unterscheidung/Erkennbarkeit von Pflanzen
oder Pflanzengesellschaften (durch Sichtbarmachung des nahen Infrarot).
Allerdings muss betont werden, dass jede Luftbildauswertung nicht ganz ohne
Geländearbeit auskommt: je nach Anwendungsziel sind mehr oder weniger
terrestrische Referenzdaten erforderlich, auf deren Basis die Luftbildauswertung
erst ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit erreichen kann.
CIR-Luftbildmosaik mit eingezeichneten Biotopgrenzen
Luftbild-Auswerter bei der Arbeit am Stereoskop